Dann habe ich auf einer Messe ein Päckchen blau-beigefarbener Stoff-Quadrate entdeckt. Für mich waren das (ganz naiv eben) hübsche Stoffe. Ob das nun "Charm-Pack" oder Jelli-Roll heißt - egal - hübsch eben.
Ganz schön lange habe ich dann diese Stoffe gestreichelt und bewundert, ich wollte daraus eine hübsche Decke nähen. Die Maße der einzelnen Quadrate mal der Anzahl war eine gute Größe. Dachte ich ... ganz naiv.
Dann habe ich Hefte durchgestöbert, gedanklich Muster gemixt und urplötzlich war klar: ich nähe Sanduhren, kaufte noch passende Stoffe in blau, schon ging es voll motiviert und oberpingelig ans Werk. Das war im Februar 2016.
Schnippeln, messen, nachschneiden, nähen, wieder schneiden, nähen, nochmal messen, wieder gerade schneiden, nähen und plötzlich feststellen, dass die Decke von der Größe nun eher ein Tischläufer ist. Aus 42 Quadraten wurden 168 Dreiecke. Natürlich abzüglich Nahtzugaben.
Hatte ich schon meine Naivität erwähnt?
Da lag das Teil dann erstmal auf meinem Zuschneidetisch rum, bis ich zufällig auf einer anderen Messe dieselbe Ausstellerin (und Verkäuferin des ersten Stoffpäckchens) traf und sie noch viel zufälliger noch ein einziges blau-beiges Charm-Pack im Angebot hatte.
Welch ein Glück :-)
Aber:
Der Höhenflug beim Nähen war schon in die erste Deckenhälfte geflossen, jetzt nochmal wieder 168-fach kleine Dreiecke miteinander verbinden, messen, schneiden, etc. ... gääähn...die Lust und die Luft war raus, es ging mir nicht sehr leicht von der Hand, ein Grund ist auch hier zu sehen.
Aber ich wollte diese Decke ja auch irgendwann mal fertig und wieder Platz auf dem Tisch haben.
336 kleine Dreiecke ...
Als das Top fertig war, fehlte noch ein Rand. Passender Stoff war natürlich nicht mehr in ausreichender Menge da - also war wieder ein Grund für die Nichtfertigstellung gefunden, um das schlechte Gewissen zu beruhigen.
Dieser Selbstbetrug hält aber nur solange, bis interessierte Mitmenschen nachfragen und dies in einer vehementen Penetranz, die man nicht ignorieren kann. Also wurde passender Randstoff gesucht, gefunden, geschnitten und angenäht. Tja, was soll ich sagen; dann lag die Decke schon wieder rum :-/
Das Ende vom Lied: die interessierte Freundin wurde zur Mithilfe verdonnert, sonst wäre die Decke immer noch keine. Danke Frau Patchmohn! ♥
Sie hat mir gezeigt, wie ich die Rückseite faltenfrei an das Top bekomme, ich habe die ersten Quiltnähte unter ihren Argusaugen vollbracht und abends gleich noch das Binding zugeschnitten und angenäht, die Tage drauf noch einige Dreiecke mit der Maschine gequiltet, bis ich der Meinung war: jetzt ist es gut.
Wei-oh-wei -ooooh wei - war DAS eine lange und schwere Geburt!
*ächz*
aber meine allererste Patchwork-Decke ist fertig und ich bin gleichermaßen erleichtert wie stolz. 352 Dreiecke ...die jetzt auf ein neues Sofa warten und solange zum RUMS dürfen.