Dieses Ding hat mich Stunde um Stunde, Woche um Woche beschäftigt und viele meiner Nerven geraubt.
Im letzten Frühjahr wurde in der Kieler Wollwerkstatt eingekauft und das Versprechen abgegeben eine Weste nach der Anleitung von Hanne Falkenberg zu stricken.
... hätte ich damals geahnt was auf mich zukommt: meine Entscheidung wäre eine andere gewesen.
Also: die Originalwolle zur Anleitung gefiel nicht, sondern es sollten zwei Blautöne von Geilsk sein.
Die Anleitung ging nur bis XL, das war zu klein, außerdem stimmte die Maschenprobe hinten und vorne nicht und da die Weste nicht einfach gerade hoch gestrickt wird, sondern in einer Art, die sich einem erst ziemlich zum Schluss erschließt, hatte ich wirklich meinen Spaß mit der Rechnerei und den Änderungen in der seitenlangen Anleitung.
Oft genug habe ich hier gesessen und geflucht, fast geheult, alles zur Seite gepackt und erstmal was anderes gestrickt.
Seit Westen-Beginn sind zwischendurch 6 Paar Socken, zwei große Tücher und ein Paar Stulpen fertig geworden, sowie zwei Projekte begonnen, wovon eins schon wieder geribbelt und neu angestrickt ist.
Aber das brauchte ich einfach und letztendlich ist es ja nun wie es ist: nämlich eeeeendlich fertig!!!
Gestern Abend habe ich die Weste verschenkt.
Sie passt.
Puh!
An mir hängt sie etwas müde im Wind, das ist mal klar, ich trage normalerweise Größe M aber das sind die einzigen Tragebilder bei Tageslicht.
So viele Monate habe ich noch niemals an einem Kleidungsstück herumgestrickt, das bewegte sich bei mir gefühlsmäßig zwischen Peinlichkeit, Selbstkasteiung und Frustration.
Aber jetzt kann ich guten Gewissens wieder alle anderen Strickstücke genießen :-)
*hach* wie schön ♥