Dienstag, 3. November 2015

Lesezeichen für die Stimmung

Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit hab ich mir bei 0°C im Schummerlicht so meine Gedanken zum Herbst und zur nahenden dunklen Zeit gemacht. Die Strecke ist lang, da kann einem schon ordentlich was durch den Kopf gehen... Und leider neige ich dazu (wie vielleicht viele andere auch), dass sich in der dunklen Jahreszeit ganz schleichend die Gedanken dann dem Licht anpassen: dunkel, düster, ungemütlich eben. Der Blick wandert unmerklich immer weiter nach unten.
Das ist doof. Das ist belastend.
Das soll anders sein!
Jeden Winter nehme ich mir das ganz fest vor (nach vorne/oben zu gucken), nur geklappt hat es leider mit fortschreitender Winterdauer nicht immer.   :-(

Letztes Wochenende habe ich ja noch etwas Farbe gesammelt. Förmlich mit allen Sinnen aufgenommen. Das tat gut und es hält bis jetzt.
Immerhin könnte das ein Ansatzpunkt sein: Farbe sammeln und konservieren.

Dann kam der Gedanke: was ist denn Farbe? Was bedeutet eigentlich "bunt"?
Ist bunt alles jenseits von grau, weiß und schwarz? Fängt "bunt" schon bei einer Farbe an oder braucht es dafür mehrere?
Wenn etwas meine Aufmerksamkeit erregt, reicht das, um als "bunt" durchzugehen?
Meine selektive Wahrnehmung ist zum Glück gut ausgeprägt, das könnte also der nächste Ansatzpunkt sein.

Mein alljährliches 365-Tage/365-Bilder- Projekt hat auch in diesem Jahr nicht täglich funktioniert, aber es ist ok für mich und ich möchte da sogar noch eine Erweiterung bzw. einen eigenen Zweig einbauen. Einen farbenfrohen Winterzweig sozusagen.
Dazu habe ich mir fest vorgenommen ganz diszipliniert (manchmal wird das nötig sein) einmal pro Woche gezielt  "bunt" zu knipsen.
Das ganze dann für meine Seele, für mich und um meinen Blick auf muntere, lebhafte, bunte, frohe, was-auch-immer-für Farbigkeiten zu richten, danach zu suchen, so etwas wahrzunehmen.
Eben in dieser Jahreszeit die Farben neben dem düsteren Grau + Schwarz zu sehen.
Da ich meine Tagesbilder oft anschaue, kann ich wohl auf diese Weise auch eher mal den Fokus darauf legen Schönheiten zu entdecken.
Das wäre Ansatzpunkt Nummer drei und damit haben wir "alle guten Dinge" :)

Auf dem Heimweg, der ein anderer und länger ist, war ebenfalls Zeit die sortierten Gedanken nochmals auf  Machbarkeit zu überdenken. Eigentlich ist es ja auch nicht wichtig ob viel Farbe im Spiel ist, denn das könnte auf der Wegstrecke verflixt schwierig werden.
Solange das ausgewählte Motiv für ein kleines Lächeln sorgt und das Herzchen einen zusätzlichen Schlag machen lässt, würde ich es als bunt und positiv bezeichnen.
Wenn das Bild dann tatsächlich farbenfroh ist: um so besser :)

Check!
Genau so machen wir das.
Danke für's Lesen :-)

3 Kommentare:

nana-spinnt hat gesagt…

von oben nach unten alles gelesen,
regt zum Nachdenken an...

Liebe Grüsse Heike

Moni hat gesagt…

Hallo Ira,
du bringst mich zum Nachdenken. Für mich ist "bunt" im Winter, ganz viele Kerzen im Wohnzimmer, eine schnurrende Katze auf dem Schoß und eine Tasse Tee auf dem Tisch. Dann geht es mir gut und ich vergesse, dass ich morgens im dunkeln aus dem Haus gehe und abends im dunkeln heim komme.
Liebe Grüße
Moni

Valomea hat gesagt…

Oh, da stupst Du eine finstere Seite in mir an - ich finde es fürchterlich, im Winter im Dunklen loszugehen und im Dunklen heimzukommen. Vom Garten sehe ich den ganzen Winter nichts unter der Woche, obwohl er direkt hinter dem Haus liegt. Da muss ich mir auch immer Lichtblicke suchen... Im November geht es meistens noch, wenn das Wetter nicht gar zu trübe ist. Aber im Januar dann, brrr.... wenn Schnee liegt, finde ich es "bunter" und schöner. Auf jeden Fall freue ich mich nun schon mal auf Deine Lichtpunkte, vielleicht heitern sie mich gleich noch ein bisschen mit auf.
LG
Valomea